In unserer Einrichtung wird minderjährigen Müttern bzw. Schwangeren in problematischer Lebenssituation, die zur Zeit den Alltag nicht allein bewältigen können für eine Übergangszeit ermöglicht, mit unserer Unterstützung erfolgreich in die neue Rolle hinein zu finden. Über das Aktivieren ihrer eigenen Ressourcen und Erwerben neuen Wissens lernen sie in der Zeit bei uns, den Herausforderungen zu begegnen und die Zukunft erfolgreich zu gestalten. Die Einrichtung verfügt über 5 Plätze (5 Mütter, 5 Kinder).

Grundlage für unsere Tätigkeit bilden §19, §34 und § 41 SGB VIII.

Die hier angesprochenen Aspekte zur Zielgruppe und einzelnen Angeboten werden in den speziellen Kategorien (siehe Menü) weiter vertieft.

Einzugsbereich:

Der Einzugsbereich erstreckt sich vorrangig auf den Landkreis Vechta, die angrenzenden Landkreise in Niedersachsen sowie benachbarte Bundesländer.

Pädagogische Zielsetzung:

Im Vordergrund steht die Förderung der Mutter-Kind-Beziehung und das Lernen eines eigenverantwortlichen und selbstständigen Lebens mit dem Kind. Im Mutter-Kind-Haus erhalten die jungen Frauen Unterstützung und Motivation. Die individuell vorhandenen Ressourcen sollen aktiviert werden um ggf. vorhandene destruktive Verhaltensmuster wie Nachlässigkeit, Unpünktlichkeit, Gleichgültigkeit u.v.m. in positive zu überführen. Das bedeutet, dass Auseinandersetzungen stattfinden um so Entwicklungsprozesse zu initiieren. Durch Einzelgespräche und technische Aufzeichnung bestimmter Momente sollen die jungen Frauen ihre Verhaltensweisen überprüfen, einschätzen und beurteilen lernen.

Über Zukunftsperpektiven wird eingehend gesprochen und beraten. Den jungen Frauen wird die große Bedeutung eines Schulabschlusses und einer Berufsausbildung vermittelt. Sie werden gefördert und ermuntert, Praktika zu absolvieren um eine fundierte Entscheidung für eine spätere Tätigkeit treffen zu können. Wir legen auch Wert darauf, dass unsere Bewohnerinnen sich durch leichte Tätigkeiten an den Kosten ihrer Unbterbringung im Mutter-Kind-Haus beteiligen.

Die jungen Frauen erstellen gemeinsam einen Plan, nach dem sie ihre Aufgaben erledigen. Hierbei werden gruppendynamische Prozesse angestoßen und somit das soziale Verhalten untereinander gefördert und geübt.

Durch Anleitung und Nachahmung lernen sie den altersentsprechenden Umgang mit ihrem Kind. Wichtig dabei ist förderliches Spielmaterial, täglicher Aufenthalt an der frischen Luft und viel Bewegung. Erwartungshaltungen und Ansprüche an das Kind werden kontrolliert und besprochen.

 

Psychologische Zielsetzung:

In der psychologischen Arbeit wird den Bewohnerinnen auf individueller Ebene geholfen, Chancen und Risiken ihrer Impulse zu erkennen und quasi "innere Kompromisse" zu finden, die sie als Gesamtpersönlichkeit tragen und auch langfristig umsetzen können. Nach solchen angeleiteten Schritten der klientenzentrierten Selbstexploration wird die praktische Umsetzung von konkreten Zielvorhaben der jungen Frauen psychologisch begleitet. Neben Motivationshilfen werden Veränderungen (und Resistenzen) immerhalb ihrer Zusammenhänge thematisiert und mögliche Handlungsalternativen durchgespielt. Hierbei helfen die persönichen Rückmeldungen (und ggf. technische Aufzeichnungen) den jungen Frauen, Diskrepanzen von Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung aufzudecken und zu korrigieren.

Ferner werden die Klientinnen für interessante entwicklungspsychologische Schritte ihrer Kinder in bestimmten Altersstufen sensibilisiert, was der Mutter-Kind-Beziehung dienlich ist.

 

Grundleistungen nach §5 der Rahmenvereinbarung

 

  • Kontinuierlicher Tagesablauf
  • Begleitung bei der Geburt/Schwangerschaftsberatung
  • Pädagogische Einzel- und Gruppengespräche
  • Altersgemäße Förderangebote für die Kinder durch päd. wertvolles Spielmaterial, Turnen etc.
  • Anleitung der jungen Mutter zur altersgemäßen Erziehung
  • Hilfen in lebenspraktischen Bereichen wie Haushaltsführung oder Umgang mit Geld
  • Anlegen eines Sparbuches, um gezielt mit den jungen Frauen das Erziehungsgeld einzusetzen
  • Bewusste Auseinandersetzung im hygienischen/pflegerischen und erzieherischen Bereich
  • Hausaufgabenhilfe
  • Betreuung der Kinder bei Abwesenheit der Mütter
  • Partner- und Angehörigenarbeit
  • Verpflegung für Mutter und Kind
  • Wohnung: 2 Zimmer, Flur, Bad
  • Gemeinschaftsküche
  • Hauswirtschaftsraum
  • Vorratsraum
  • Krabbel- und Spielzimmer
  • Sport- und Freizeitraum
  • Beteuung der Kinder während der Schul- und Ausbildungszeit
  • Fahrtkosten für Einkäufe, Arzt- und Schulbesuche
  • Hilfeplankonferenzen 2x jährlich
  • Zusammenarbeit mit dem Pflege- und Adoptionsdienst
  • Bei Auszug Begleitung bei der Wohnungssuche, Möbelbeschaffung und Umzug
  • Behördengänge

 

Qualitätssicherung

Die Qualitätssicherung erfasst u.a. die Dokumentation über Krankheiten der Kinder, Kinderarztbesuche und Krankenhausaufenthalte. Ferner werden Tagesabläufe und besondere Ereignisse dokumentiert. Bei den täglichen Übergaben informieren sich die diensthabenden Mitarbeiter gegenseitig.

Neben Fortbildung unserer Mitarbeiter erfolgen ferner weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung:

  • Wöchentliche ausführliche Dienstbesprechung
  • Teamberatung und Einzelfallgespräche mit Unterstützung des Psychologen
  • Vorbereitung therapeutischer Hilfen für die jungen Erwachsenen durch den Psychologen
  • Regelmäßige Feedbacks der Bewohnerinnen über die inhaltliche Arbeit der MitarbeiterInnen
  • Dokumentation von Entwicklungsverläufen der Klientinnen.

Die Qualitätssicherungsmaßnahmen erfolgen in standardisierter und offener Form. Standardisiert erhobene Daten werden deskriptiv aufbereitet. Bei Hinweisen auf spezielle Prolemstellungen können auch weiter gehende statistische Analysen mit multivariaten Verfahren erfolgen.